Einblicke in meine Arbeit

3. Oktober 2022

Es klingt alles immer so schön: Verantwortung für die eigenen Gefühle und Bedürfnisse übernehmen. Empathisch zum anderen hinspüren. Den anderen mit seinen Bedürfnissen sehen und sich selbst mit den eigenen. Auch oder gerade wenn diese verschieden sind. Lösungen aus der Verbundenheit auftauchen lassen.

Und dann sitzt du im Kreis um ein wärmendes Feuer und merkst: Ich fühle mich so leicht angegriffen. Und weiss überhaupt nicht, wie damit umgehen.

Ich bin dankbar, dass das am letzten Morgen vom letzten Tipi-Retreat geschehen durfte. Dass sich die Spannungen zeigen durften. Denn letztendlich heisst das, dass in der Gruppe Vertrauen war. Vertrauen, dass es sicher ist, wenn sich etwas zeigt, was man lieber verstecken würde. Dass sich zeigt, wo man wirklich steht.

An diesem Morgen war ich eingeladen, alle Vorstellungen und Konzepte loszulassen. Von innen heraus zu schauen, was es jetzt braucht. Wie ich am besten unterstützen kann. Ohne im Voraus zu wissen, ob das wirklich das beste ist.

Danke für euer Vertrauen!
Danke für diesen Vollkontakt mit dem Leben mitten in einem Workshop!!

Für diese Art, in der ehrlichen Begegnung mit sich selbst und anderen zu lernen und zu wachsen, möchte ich stehen!!

Danke an alle, die dieses Jahr Vertrauen hatten und mit mir in die Natur gekommen sind. So dass insgesamt vier Outdoor-Retreats stattfinden konnten!!
Was für ein wundervolles Abenteuer, euch zu begleiten und mit euch unterwegs zu sein!!

Ja, es geht weiter - und zwar schon am 26. November!! Einen Tag und eine Nacht lang draussen sein - alles Infos in Kürze. Stay tuned!!

 

12. Oktober 2021

Für alle, die nicht gern viel lesen: Das Outdoor-Retreat war wundervoll. Eine super Voraussetzung, dass die nächste Ausgabe vom 26. - 29. Mai 2022 so richtig abheben kann. Save the date!!

Für alle, die gern mehr hören: Als sich abzeichnete, dass trotz all der positiven Resonanz, die mein Angebot ausgelöst hat, wahrscheinlich ‘nur’ eine Frau mit ihrem Baby mitkommen würde, war da erstmal Enttäuschung. Zusammen mit Selbstzweifeln und Scham. Wie konnte das nur passieren? Denn ich kenne das ja, dass sich Erwartungen aufbauen, ohne dass ich es so richtig merke… Irgendwie konnte ich mich dann für das öffnen, was ist. Irgendwie? Ich hab darum gerungen. Denn es ist jedes Mal kein einfacher Prozess und wenn ich mitten drin bin, hab ich echt keinen Schimmer, ob ich da jemals wieder rauskomme… Letztendlich ist es wohl Hingabe, die mich befähigt hat, das Potential zu sehen, das trotz allem drin steckt. Hingabe an das, was in dem Moment so scheusslich ausgesehen hat. So dass ich schliesslich doch die grössere Perspektive sehen konnte. Meinen ganz persönlichen Weg, der oft anders aussieht, als ich es mir vorstelle…

Seitdem ist klar: es war alles genauso richtig und stimmig ✨

Auch dass ich wahnsinnig viel Zeug geschleppt habe. Ein paar hundert Meter... Aber wenn eine stillende Mutter mitkommt, darf es an Essen natürlich nicht fehlen… Ich war völlig im Frieden damit, das allein zu machen. Erleben, dass es doch einiges braucht, um quasi aus dem Nichts einen ganz realen Raum entstehen zu lassen (nicht nur einen emotionalen), in dem sich jemand willkommen und aufgehoben fühlt.

Wir haben richtig gut gegessen und es immer warm gehabt. Mit dem Regen konnten wir uns arrangieren. Die Sonne hat uns nicht vergessen. Wir haben getanzt. Wir waren natürlich im Fluss. Wir waren ehrlich in Bezug auf das, was zwischen uns passiert. Ich habe den Raum gehalten, so dass meine Teilnehmerin durch ein Nadelöhr gehen konnte. Wir sind durch die Natur gestreift und haben im Aussen Bilder für Inneres empfangen. Und wir sind immer wieder ganz im Moment angekommen. Zu der Frage: Was ist jetzt und was möchte als nächstes sein? Wer hätte uns da besser unterstützen können als dieses wundervolle Baby? ❤️

 

20. September 2021

Der Herbst hat sich von seiner goldenen Seite gezeigt, an diesem 5. Wochenende vom Jahrestraining „Diving deep, rising hight“.

Das Thema: Mitgefühl. Dazu gibt es viel zu sagen, zu forschen und zu üben...

Einer Übung haben wir dieses Mal besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt: Für jemanden in sich Raum schaffen, der etwas sagt oder tut, was Abwehr oder andere unangenehme Gefühle in einem hervorruft

und gleichzeitig

mit den eigenen Bedürfnissen in Verbindung bleiben.

Weil es so leicht passiert, dass wir ein Gespür dafür bekommen, warum ein Mensch so gehandelt hat, wie er gehandelt hat, dann aber unsere eigenen Bedürfnisse, die nicht ins Leben gekommen sind, abwerten. Die Übung besteht also darin, beide gleichzeitig zu halten: den anderen UND sich selbst. Was letztendlich bedeutet, hin und her zu pendeln: zum anderen mit seinen Bedürfnissen und dann zu sich selbst. Und dann wieder zum anderen. Und wieder zu sich. Und so weiter. Das Herz dehnen und den inneren Raum betreten, wo wirklich beide sein dürfen.

Eine sehr feinstoffliche und gleichzeitig sehr konkrete Arbeit.

Ich fühl' mich so frei, leicht und verbunden mit dieser Gruppe!! Danke, ihr seid echt wunderbar ✨

 

23. August

Feeling blessed - diese Jahresgruppe ist so so toll!! Und dieser Garten!! Ich würde am liebsten alle meine Workshops an diesem wunderschönen Ort machen…

Jetzt liegt das 4. Wochenende (von 6) hinter uns und ich bin fast schon ein bisschen wehmütig…

Das Vertrauen in der Gruppe hat sich nochmal vertieft - was ich daran merke, dass wir jetzt nicht mehr nur Situationen aus unserem Leben 'da draussen‘ anschauen, sondern dass wir jetzt auch Dinge ansprechen, die in der Gruppe auftauchen.

Ich habe das ganz bewusst eingeladen: Gibt es etwas, was du jemandem sagen oder was du jemanden fragen möchtest oder hast du vielleicht eine Bitte an eine Person aus der Gruppe? Etwas, was Mut braucht, weil es ganz zart in dir lebt und du nicht weisst, wie es die andere Person aufnimmt. Oder hast du eine Bitte an Gruppe? Etwas, was dir sehr sehr wichtig ist und was nur ins Leben kommen kann, wenn du dich damit zeigst - weil wir alle nur in Ausnahmefällen Gedanken lesen und Wünsche erahnen können...

Und genau das ist dann passiert. Menschen haben sich gezeigt und anderen erlaubt, gesehen zu werden ✨

Das bringt nochmal ein ganz anderes Level an Lebendigkeit und Verbindung ❤️

 

6. Juli 2021

Was hält uns eigentlich zurück, uns offen, ehrlich und direkt auszudrücken?

Wir haben Angst, dass das, was wir sagen, bei unserem Gegenüber in irgendeiner Form Schmerz auslöst, so dass er/sie so verletzt ist, dass er/sie den ganzen Abend nicht mehr mit uns redet oder uns nicht ausreden lässt oder laut wird. Da hat jeder sein eigenes worst case-Szenario…
Wie alle Gefühle weisen uns auch diese Ängste auf Bedürfnisse hin. Beim ehrlichen Selbstausdruck sind es 'relational needs', die in der Tiefe berührt sind:
- Verbindung
- Liebe
- dazugehören
Wenn wir also etwas nicht aussprechen, hat das oft damit zu tun, dass wir nicht vertrauen, dass wir so gehört werden, dass die Qualität der Verbindung nicht in irgendeiner Form leidet. Das führt zu einem Dilemma: Wenn wir nicht sagen, was wir auf dem Herzen haben, geht das auf Kosten unserer Authentizität, und wenn wir es sagen, nimmt die Beziehung vielleicht Schaden…

Wir wollen aber alle authentisch sein UND in Beziehung sein, oder?

Deshalb haben wir beim 3. Wochenende vom GFK-Jahrestraining 'Diving deep, rising high’ diese Frage erforscht: Wie können wir uns so ausdrücken, dass die Chance steigt, dass uns der andere zuhört und sein Herz offen bleibt, auch wenn wir etwas sagen, was vielleicht nicht so leicht zu hören ist?

Wir haben uns unseren Ängsten zugewandt und ihnen zugehört. So dass sie da sein dürfen, wir uns aber gleichzeitig nicht mit ihnen identifizieren. Wir haben uns angeschaut, wofür wir Verantwortung übernehmen können und wofür nicht: So können wir z.B. entscheiden, welche Worte wir wählen, aber wir können nicht entscheiden, wie jemand auf diese Worte reagiert… Und vor allem haben wir geübt, uns offen, ehrlich und klar auszudrücken und haben dafür von anderen Feedback bekommen. Das war wundervoll. Ich liebe diese Gruppe. Und wie wir miteinander unterwegs sind. Und diesen wunderschönen Garten.

 

24. Mai 2021

Das war am Samstag. „Diving deep, rising high - das GFK-Jahrestraining 2021“. Im wunderschönen Garten einer Teilnehmerin. Bin sehr erfüllt von der Tiefe der Selbsterforschung und der Qualität der Verbindung, die möglich waren.

An diesem zweiten Wochenende ging es um Selbstempathie - die Kunst, uns selbst mit allem, was in uns lebendig ist, liebevoll zu halten. Was bei Ärger besonders herausfordernd ist…

Ärger ist ja immer ein Hinweis auf Bedürfnisse, die ins Leben möchten. Wie wir uns mit diesen verbinden, statt uns vom Ärger mitreissen zu lassen und Dinge sagen, die uns später vielleicht Leid tun, darum geht es allerdings erst beim dritten Wochenende. Der Fokus dieses Mal lag ganz auf der grundlegenden Erfahrung, mit der uns Ärger in Kontakt bringt: Dass der andere anders ist. Der Subtext lautet: «Das, was du machst, ist falsch und falsch ist es, weil es anders ist, als das, was ich mir wünsche und vorstelle. Und ich hab übrigens Recht..» Jeder Ärger löst also auch Enttäuschung darüber aus, dass der andere nicht so ist wie wir selbst. Dass er sein Leben anders lebt. Diese Enttäuschung bringt uns mit einer fundamentalen Hilflosigkeit in Kontakt: "Was kann ich tun? Wie kann ich das, was mir wichtig ist, ins Leben bringen? Kann ich überhaupt etwas machen? Es ist so schwierig, für meine Bedürfnisse einzustehen... Sind Verbindung und ein friedliches Miteinander überhaupt möglich?“

So gesehen ist Ärger ein Tor zu einer existentiellen Erfahrung von Enttäuschung, Hilflosigkeit, Angst und Traurigkeit. Wenn wir die zulassen, können wir lernen, damit zu sein, ohne darin zu versinken, und es kann ein tiefes Gefühl von Verbundenheit und Mitgefühl auftauchen. Von dort aus ist es nur noch ein Katzensprung zu den Bedürfnissen und unserer Kraft...

Spannend, oder?

 

19. Mai 2021

Ich war vor Kurzem in einer Primarschule. Das Thema war Wut: Wie dieses Gefühl da sein lassen, ohne dass dabei irgendjemand zu Schaden kommt? Alle Kinder haben ein grosses Blatt Zeitung in die Hand bekommen und sollten sich dann an eine Situation erinnern, in der sie wütend waren. Dann ging’s los: Sie durften ihre Wut an der Zeitung auslassen. Zerknüllen, darauf rumspringen - alles war erlaubt… Was für eine riesen Wutparty!!

Der magische Moment, um den es mir heute geht, kam, als ich meine zerknüllte Zeitung vom Boden aufgehoben habe: „Heeeeey, schaut mal, da ist ja was. Da ist ja ein Auge! Seht ihr das? Und noch eins. Wooow! Und da ist ja auch ein Ohr und ein Mund usw." Die Gesichter der Kinder, das Staunen. Wahnsinn. Die Zeit schien stehen zu bleiben, während aus dem Papierknäuel ein Wesen namens Wutschli entstanden ist… Ich habe die Kids daraufhin eingeladen, ihr eigenes Wutschli zu entdecken und ihm zu erzählen, was sie eigentlich so wütend gemacht hat...

In einer Klasse kam fast die Hälfte der Kids zu mir und hat gefragt: „Wo ist bei mir das Wutschli? Kannst du mir helfen?“ Wir haben es dann zusammen gesucht und gefunden. Das waren sehr schöne Momente. Und doch haben mich genau die lange beschäftigt. Irgendwann ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen: Ich bin diese Kinder!! In mir ist ein kleines Mädchen, das wie diese Kinder der Kraft der eigenen Wahrnehmung nicht vertraut. Das nicht vertraut, dass es Dinge erschaffen und das Leben gestalten kann. Das die anderen zur Bestätigung braucht und seine Kraft immer wieder an andere abgibt. Ahhh… Plötzlich hat mich eine warme Welle der Verbundenheit durchströmt.

Wenn ich mit diesem Wut-Projekt noch einmal in eine Schule gehen würde, würde ich diesem Moment nach der Wutparty ganz viel Aufmerksamkeit schenken. Ich würde meine Worte noch bewusster wählen. Um dadurch die Chancen zu erhöhen, dass wirklich jedes Kind mit dieser Schöpferkraft in sich in Kontakt kommt und lernt, ihr zu vertrauen.

Wann gibst du deine Kraft ab und was hilft dir, ihr zu vertrauen?

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